Neben dem Fernsehempfang via Kabel stellt der Sat-Empfang via Satellitenschüssel den am häufigsten genutzten Empfangsweg für Fernseh- und Radiokanäle aus aller Welt dar. Wer eine Schüssel kaufen und an der eigenen Immobilie montieren möchte, um seine Lieblingssender zu empfangen, steht allerdings häufig vor einem großen Entscheidungsproblem. Die einzelnen Satellitenschüsseln unterscheiden sich nämlich in zahlreichen technischen Aspekten voneinander. Dieser Beitrag soll dementsprechend Abhilfe schaffen und beleuchtet daher zwei dieser Aspekte genauer. Im Speziellen klärt er, welcher Unterschied zwischen den beiden technischen Begriffen Signalstärke und Signalqualität besteht.
Signalstärke als Referenz für Stärke des Signalpegels
Die Signalstärke misst die Stärke des Signalpegels, welcher vom LNB (Low Noise Blocker) empfangen und zum Receiver übertragen wird. Folglich ist sie auch ein Indikator für den Dämpfungsgrad. Sie wird oftmals in Prozent oder in Dezibel angegeben und hängt maßgeblich davon ab, wie gut der Immobilienbesitzer die Satellitenschüssel ausgerichtet hat, wie groß diese ist und wie qualitativ hochwertig die eingesetzten LNB und Receiver sind.
Die Stärke des Signals gilt für jeweils einen Transponder und kann daher von TV-Sender zu TV-Sender unterschiedlich ausfallen. Nutzer dürfen allerdings nicht den Fehler begehen, die Stärkeangaben von einem Receiver mit denen von TV-Karten zu vergleichen. Bei schwachen Messwerten kann sich gegebenenfalls ein Austausch von Receiver oder LNB anbieten. Allerdings kann hierbei keine generelle Empfehlung ausgesprochen werden, da es stets vom Zusammenspiel der einzelnen Komponenten abhängt, ob ein Austausch Besserung bescheren kann.
Signalqualität als Kennziffer für Qualität des Signalempfangs
Die Signalqualität ist hingegen ein Indikator für die Qualität des empfangenen Signals. Sie gibt an, inwieweit die vom Satelliten ausgesendeten Datenpakete im Signal dekodiert werden können. Daher ist sie ebenfalls ein prozentualer Wert. Für einwandfreien HD-Empfang sind Werte im Bereich von 65 Prozent und mehr notwendig, bei gewöhnlichem Fernsehbildempfang genügen in aller Regel bereits 55 Prozent.
Generell gilt sowohl für die Signalstärke als auch für die Signalqualität, dass höhere Messwerte besser sind. Je höher die Werte liegen, umso besser sind Empfang und Verarbeitung des Signals und somit auch die Bildqualität.
Verbildlichung als Audioqualität während eines Konzerts
Hierfür ist es hilfreich, sich das folgende Bild vorzustellen: Die Signalstärke gibt an, wie laut jemand in ein Mikrofon hineinsingt. Dies spiegelt allerdings noch längst nicht die Qualität wider, die auch über die Lautsprecher letztlich ans Ohr des Zuhörers tritt. Auf dem Übertragungsweg geht nämlich ein Teil der gesungenen Worte verloren. Die Qualität des Signals hingegen gibt das Qualitätsniveau des Übertragungsweges an. Selbst ein optimales Signal (oder eben ein Gesang im Beispiel) kann auf dem Übertragungsweg viel von seiner Stärke verlieren. Es gilt, mögliche Problemquellen zu identifizieren, um möglichst optimalen Klang (oder eben ein möglichst ideales Fernsehbild) zu ermöglichen.
Wer folglich statt des Sat-Empfangs via Kabel lieber den Sat-Empfang via Satellitenschüssel wählt, sollte hohen Wert auf Signalstärke und Signalqualität legen. Allerdings unterscheiden sich die beiden Werte eminent voneinander. Während ersteres die Qualität des Signaleingangs ausgibt, steht zweites für die Qualität des verarbeiteten Signals. Bei der Entscheidung, welche Schüssel für den Empfang der Satellitenwellen genutzt wird, sollten diese Faktoren unbedingt berücksichtigt werden.