Was bedeutet die Bezeichnung LNB bei Satellitenschüsseln?

Die Bezeichnung LNB wird im Zusammenhang mit Satellitenschüsseln oder einem Receiver sehr häufig genannt. Doch wofür genau LNB eigentlich steht und was für eine Aufgabe es erfüllt wissen die meisten dabei gar nicht.

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Wofür steht LNB?

Die Abkürzung LNB steht für den englischen Begriff Low Noise Block Converter, was auf Deutsch so viel wie rauscharmer Signalumsetzer bedeutet und die Empfangselektronik der Satelliten Anlage bezeichnet. Die Empfangselektronik befindet sich bei den meisten Schüsseln in einem kleinen Kästchen, welches an der AZ/EL-Halterung, die häufig auch als Feedarm bezeichnet wird, befestigt ist. Dieses Kästchen ist eine sehr robuste und vor allem wetterfeste Schutzhülle, die das LNB zuverlässig vor jeglicher Witterung und sämtlichen Einflüssen von Wetter und Umwelt schützt.

Welche Aufgaben erfüllt der rauscharme Signalumsetzer?

Die Aufgabe des LNBs besteht darin, die hochfrequenten Signale, die die Satellitenschüssel empfängt, in einem ersten Schritt zu verstärken und anschließend in niedrigere Frequenzen umzuwandeln. Während dieses Vorgangs vermixt sich der Eingangsfrequenzbereich des LNBs mit der sogenannten LOF, also der lokalen Oszillator-Frequenz. Dies führt dazu, dass der Eingangsfrequenzbereich auf die sogenannte Sat-ZF, also die Sat-Zwischenfrequenz, herabgestuft wird. Diese Sat-Zwischenfrequenz ist dann gleichzeitig auch der Ausgangsfrequenzbereich des LNBs. Zusammengefasst ist der Ausgangsfrequenzbereich des LNBs also die Differenz zwischen der Eingangsfrequenz und der LOF. Dieser doch etwas komplexe und schwer nachvollziehbare Vorgang ist nötig, damit am Ende auch ein perfekter Empfang gewährleistet werden kann. Denn nur mithilfe dieser Transformation der eingehenden Signale können die Informationen auch ohne größere Verluste über ein Koaxialkabel an den Receiver weitergeleitet werden.
Der Programmempfang läuft in der Regel über einen Frequenzbereich, der zwischen 10,70 und 12,75 GHz liegt. Das Problem ist aber, dass dieser Frequenzbereich nicht in einem Arbeitsschritt in die Sat-ZF umwandelbar ist. Daher ist es notwendig, den Frequenzbereich in zwei Teile zu unterteilen, die sogenannten Frequenzbänder. Die Unterteilung erfolgt dann in ein unteres und ein oberes Frequenzband, auch Low Band und High Band genannt. Innerhalb dieser Frequenzbänder sind auch die Sender untergebracht. Um Platz für mehr Sender zu schaffen, werden die Frequenzen doppelt genutzt. Dazu werden die Signale in eine vertikal und eine horizontal polarisierte Ebene abgegeben.

Die Kombination aus Polarisationsebene und Frequenzband wird Sat Block genannt. Ein Satellit strahlt dabei im Normalfall vier Sat Blöcke ab. Diese Sat Blöcke werden als vertikales High Band und vertikales Low Band sowie als horizontales Low Band und horizontales Low Band bezeichnet. Früher gab es lediglich Low Band LNBs, doch mit dem Aufkommen von digitalem Fernsehen wurde das High Band wichtig, welches für digital Fernsehen benötigt wird und nur mit sogenannten Universal-LNBs umgesetzt werden kann. Diese sind in der Lage, den kompletten Frequenzbereich vom Sat Empfang abzudecken, da sie alle vier Sat Blöcke umsetzen können. Heutzutage gibt es eigentlich fast nur noch Universal-LNBs, da immer mehr Programme digital sind.