Worauf gilt es bei Satellitenschüsseln zu achten und worin liegen die Unterschiede
In den letzten Jahren ist der Empfang über Satellitenschüsseln stark angestiegen: Rund die Hälfte aller Deutschen nutzt die Sat-Schüssel als Alternative zum Kabelfernsehen, zum IPTV via Internet oder zum DVB-T. Allerdings gibt es heutzutage die verschiedensten Arten der Satellitenschüsseln auf dem Markt – so sollte man sich im Vorfeld genau über diese informieren, ehe man ein bestimmtes Gerät kauft. Jede Bauart hat ihre individuellen Vorteile und Nachteile, die es abzuwägen gilt. Wir zeigen Ihnen, worauf Sie achten müssen und worauf es ankommt.
Satellitenschüsseln – welche Arten gibt es auf dem Markt?
Die erste Variante sind klassische Parabolspiegel, die unter anderem auch als Primärfokusantennen bzw. PFA bezeichnet werden. Der Reflektions- und der Einfallswinkel sind identisch – der Brennpunkt befindet sich deshalb zentral über der Antenne. Ein Vorteil des Parabolspiegels ist, dass er ab rund 60 cm Durchmesser einen hervorragenden Empfang bietet und sich zudem relativ einfach installieren lässt. Er ist daher die am meisten verwendete Variante der Sat-Schüsseln auf dem Markt.
Auch der Offsetspiegel ist weit verbreitet. Er hat eine ovale Form und bündelt die Strahlen, welche die Antenne erreichen, nicht direkt in der Mitte, sondern weiter unten auf einem Brennpunkt. Die Antenne ist aus diesem Grund eher senkrecht angeordnet, was einen Vorteil mit sich bringt: Ganz egal, wie das Wetter ist, der Empfang ist immer gut. Es kann sich weder Schnee noch Regen in der Sat-Schüssel sammeln, was ebenfalls zur Empfangsqualität beiträgt.
Planarantennen sind die dritte Bauart: Sie werden auch als Flachantennen bezeichnet und weisen einen relativ hohen Neigungswinkel auf. Die Signale treffen senkrecht auf den Brennpunkt auf. Eine Besonderheit der Planarantenne ist, dass der Spiegel eckig bzw. rund und flach ist. Darauf sitzt wiederum der LNB. Weil Planarantennen sehr kompakt, aber trotzdem robust sind, eignen sie sich hervorragend zum Transportieren.
Zur Wichtigkeit der Größe einer Satellitenschüssel
Viele Menschen stellen sich die Frage, ob die Größe bei einer Satellitenschüssel wirklich so wichtig ist, wie oft angenommen wird. Tatsächlich stimmt dies: Je größer die Schüssel, desto mehr Fläche hat sie – und genau diese hat großen Einfluss auf die Qualität des Empfangs. Das heißt wiederum, dass ein großer Spiegel weniger empfindlich ist, sollte das Wetter einmal schlecht sein. Auch die Bildqualität ist dementsprechend hochwertiger.
Idealerweise beträgt der Durchmesser bei einer Parabolantenne zwischen 50 und 60 cm – der Standard liegt hierzulande zwischen 60 und 85 cm, je nach Wunsch und Anspruch.
Besonderheit Multifeed-Satellitenanlagen
Multifeed-Sat-Anlagen sind eine Besonderheit unter den Satellitenanlagen auf dem Markt: Sie sind dazu in der Lage, gleichzeitig von mehreren Satelliten Signale empfangen zu können – wie beispielsweise Hotbird, Astra oder auch Eutelsat. Häufig kommt beispielsweise der Mono-Block vor, darin finden zwei LNBs Platz. Wichtig ist allerdings, dass der Receiver so eingestellt wird, dass er mit dem Monoblock kooperieren kann, weil die Konvertierung über das DiSEqC Relais läuft.
Die andere Variante ist, eine Multifeed-Anlage zu nutzen, auf der sich zwei oder auch mehrere LNBs montieren lassen. Hier gestaltet sich die Ausrichtung allerdings etwas schwieriger. Orientieren Sie sich hierfür am besten an der Herstellerbeschreibung.
Die dritte Variante ist zudem eine Satellitenanlage, die man an einen DiSEqC Motor koppelt. Auf diese Weise hat man die Möglichkeit, einen einzigen LNB gleichzeitig auf mehrere Satelliten auszurichten. Erforderlich ist für die volle Funktionsfähigkeit jedoch ebenso ein damit kompatibler Receiver, der am besten direkt gemeinsam mit der Anlage erworben wird.
Welche Alternativen gibt es zur Satellitenschüssel?
Wer keine Satellitenschüssel verwenden möchte, kann alternativ das Kabelfernsehen nutzen, wenn dafür entsprechende Anschlüsse im Haus vorhanden sind bzw. nachgerüstet werden können. Anbieter wie beispielsweise Unitymedia oder Kabel BW können dies in kurzer Zeit prüfen. Allerdings gibt es für das Kabelfernsehen monatlich zu entrichtende Kosten, die mit einkalkuliert werden müssen. Eine weitere Lösung ist eine DVB-T-Antenne, die allerdings den Nachteil bietet, dass es nicht allzu viele Programme gibt, zwischen denen man wählen kann. Genügt einem die geringere Auswahl, ist diese Variante aber unter Umständen genau das Richtige für einen. DVB-T-Antennen können sowohl im Haus als auch im Freien installiert werden.
Fazit: Abschließend bleibt zu sagen:
Für welche Variante der Satellitenanlage man sich letzten Endes entscheiden wird hängt in erster Linie davon ab, welche Ansprüche man selbst daran stellt. Auch die Programmwünsche und natürlich die Gegebenheiten vor Ort spielen sicherlich eine Rolle. Wichtig ist allerdings: Ehe man eine Satellitenanlage selbst installiert, ist es immer zu empfehlen, zunächst mit dem Hausbesitzer Rücksprache zu halten, damit man von ihm wichtige Informationen zum im Haus vorhandenen System bzw. den möglichen Anschlüssen erhält.